Lehrer, Politiker und Funktionär
Oskar Fischer feiert in Oberstdorf seinen 75sten
"Es geht mir gut und ich fühle mich noch genauso wie mit 74“, sagte Oskar Fischer, als die ersten Gratulanten in seinem Haus in Anatswald eintrafen. Fischer war ein geschätzter und beliebter Lehrer, der Generationen von jungen Oberstdorfern unterrichtet hat. Er war Kommunalpolitiker und Funktionär der „Fédération Internationale de Ski“ (FIS). Jetzt ist er 75 Jahre alt.
In München geboren ist Oskar Fischer in Kornau aufgewachsen und zur Schule gegangen. Sein Lehrer war der Dichter Arthur Maximilian Miller. Die Birgsauer Zwergschule war Fischers erste Lehrerstelle nach dem Studium. In der Anfangszeit fuhr er mit dem Fahrrad von Oberstdorf zum Unterricht ins Stillachtal – wobei die Straße damals noch nicht geteert war. Erst später hat er sich für 300 Mark einen „NSU Prinz“ gekauft. Der Unterricht in einer Gemeinschaftsklasse sei für ihn als Lehrer kein
„Hexenwerk“ gewesen, erzählt er. In einem kleinen Nebenraum (heute die Küche von Familie Fischer) habe man die Größeren auch mal still beschäftigen können. Zudem hätten Gemeinschaftsklassen Vorteile für die Entwicklung von Kindern. „Die Schüler lernen früh Sozialkompetenz und selbstständiges Arbeiten“, sagt er. Die Zwergschule in Birgsau wurde 1965 aufgelöst und Oskar Fischer kam an die Volksschule in der Ludwigstraße, wo er später Konrektor wurde und viele Jahre Vertrauenslehrer war.
24 Jahre lang saß Oskar Fischer im Oberstdorfer Gemeinderat, sechs Jahre im Kreistag. Über 45 Jahre hat er sich für den Skisport engagiert – erst im Allgäuer
und Deutschen Skiverband, dann 37 Jahre als hochrangiger Funktionär im Internationalen Skiverband. Fischer wirkte bei Olympischen Spielen und Alpin-Weltmeisterschaften in den unterschiedlichsten Bereichen. Als Mitglied des Alpinkomitees war er dabei, als bei Slalomrennen die ersten Kipp-Stangen zum Einsatz kamen. Auch dem Skiclub Oberstdorf stand er immer mit Rat und Tat zur Seite. Deshalb garatulierte 2. Vorstand Willi Geiger im Namen des Clubs recht herzlich und überreichte einen Geschenkgutschein für Oskar und seine Frau Ute, mit der er im kommenden Mai bereits das nächste große Fest, die goldene Hochzeit, feiert.
Text: AZ